Ein Tag der Vertiefung: Kulturelle Aneignung und Reflexion in Münster 30.9.2023
Ein eintägiger Workshop in Münster schuf eine einzigartige Plattform, auf der 16 Teilnehmer*innen intensive Einblicke in kulturelle Aneignung, Rassismus und kulturelle Sensibilität gewinnen konnten. Der Workshop, von 10-16 Uhr, war nicht nur von der Präsenz eines Referenten von Iriba-Brunnen geprägt, sondern auch von vielfältigen Einblicken in Samba, Capoeira und afrikanische Rhythmen.
Facettenreiche Referenten aus der ganzen Welt
Der Workshop begann mit einem Referenten aus Senegal, der von 10-11 Uhr praktische Einblicke in die zugrundeliegenden Rhythmen von Samba gewährte. Die Ursprünge dieser Rhythmen wurden nicht nur in der westafrikanischen Geschichte und Tradition verankert, sondern auch die Bedeutungen und Funktionen von Djembé, Klavier und anderen Schlaginstrumenten erläutert. Der Capoeira-Mestre, der länger als geplant von 14-17 Uhr anwesend war, vermittelte unmittelbar aus seiner Schwarzen Perspektive die Herausforderungen kultureller Aneignung in Brasilien und Deutschland.
Spontane Anpassungen für eine intensivere Begegnung
Ursprünglich sollte ein Referent aus Benin live zugeschaltet werden, jedoch erforderten Terminüberschneidungen eine kurzfristige Änderung. Trotzdem blieb die Zeitstruktur des Workshops unverändert, was es ermöglichte, dass der Ersatzreferent im Raum präsent war. Diese spontane Anpassung verlieh der Begegnung einen unmittelbareren Charakter und ermöglichte eine besonders praktische Ausgestaltung des Inputs.
Vielfältige Teilnehmendenperspektiven trotz homogener Positionierung
Obwohl alle 16 Teilnehmer*innen eine weiße Positionierung einnahmen, ergab sich eine facettenreiche Dynamik. Die Mehrheit gehörte dem Rhythms of Resistance Netzwerk an, doch die öffentliche Bewerbung lockte auch Einzelpersonen mit grundsätzlichem gesellschaftlichem Interesse an.
Ziel des Workshops: Bewusstseinsbildung und Reflexion
Das Hauptziel des Workshops war es, den Teilnehmer*innen Input zu kultureller Aneignung und Rassismus zu bieten, ihre Privilegien zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen sowie die Notwendigkeit kultureller Sensibilität zu erkennen und ihre eigene Sensibilität weiterzuentwickeln. Der Workshop sollte eine tiefe Reflexion über Gerechtigkeit und die Auswirkungen individuellen Handelns in einer von Rassismus geprägten Welt anstoßen.
Fortlaufender Prozess und positive Rückmeldungen
Die intensiven Diskussionen und der Austausch förderten kritische Denkprozesse zur kulturellen Sensibilisierung. Das Bewusstwerden und Hinterfragen eigener Verhaltensweisen und Strukturen ist ein fortlaufender Prozess, der durch den Workshop entscheidend vorangebracht wurde. Nach dem Workshop erhielt das Team wertschätzende Rückmeldungen per E-Mail, die die positive Wirkung der Veranstaltung widerspiegeln.
Ausblick: Vertiefung und zukünftige Zusammenarbeit
Die Teilnehmenden des Rhythms of Resistance Netzwerks planen, die gewonnenen Eindrücke in weiteren Reflexionen zu vertiefen und die Arbeit an den Themen fortzusetzen. Ein weiterer Austausch mit Iriba Brunnen e.V. und möglicherweise ein Folgeworkshop in einem erweiterten Rahmen sind bereits in Planung, um die Dynamik dieser wichtigen Themen weiter zu fördern. Der Workshop in Münster markiert nicht nur einen Tag der Vertiefung, sondern auch den Beginn einer fortlaufenden Auseinandersetzung mit kultureller Aneignung, Rassismus und kultureller Sensibilität.